FM Südafrika - Radiokünstler stellen sich vor

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Einblicke

In unserem Sommermailing stellten wir unter anderem einen handgemachten Radioempfänger vor - gefertigt in Südafrika aus Getränkedosen und Draht. Im Namen der Produzenten bedanken wir uns herzlich für das grosse Interesse und die zahlreichen Bestellungen und möchten die Gelegenehit nutzen, dieses Projekt an dieser Stelle kurz vorzustellen.

Streetwires entstand im Jahr 2000 dank der Initiative einer kleinen Gruppe südafrikanischer UnternehmerInnen und Kunsthandwerker. Hauptziel des Projektes ist die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und des tiefen Bildungsstandes, die bei der schwarzen Bevölkerung besonders stark verbreitet sind. So will Streetwires mit der Herstellung von Gegenständen aus Draht – ein Kunsthandwerk, das gewöhnlich im informellen Sektor ausgeübt wird – stabile Verdienstquellen und Ausbildungsmöglichkeiten schaffen. Das Produktions- und Ausbildungszentrum in Kapstadt, das zur Zeit gegen 120 Künstlerinnen und Künstler zählt, ist landesweit als Pilotprojekt anerkannt.

Ein besonderes Anliegen gilt alleinstehenden Frauen und Jugendlichen ohne Schulabschluss. Streetwires ist es bereits gelungen, mehrere unqualifizierte HandwerkerInnen derart zu befähigen, dass sie heute für verantwortungsvolle Aufgaben (z.B. Verwaltung, Marketing, Qualitätskontrolle...) zuständig sind. Drahtartikel werden meist nur von Männern hergestellt. Bei der Produkteentwicklung nimmt Streetwires speziell Rücksicht auf Frauenförderung: Dank der Verzierung der Gegenstände mit Perlen steigt die Zahl der Arbeitsplätze für Frauen stetig. Ferner plant Streetwires, dezentralisierte Handwerks-Gruppen mit dem Aufbau eines Netzwerkes zu unterstützen.

Interview mit Cathy Ronaasen, StreetWires Südafrika Cathy Ronaasen ist zuständig für den Verkauf und Export bei StreetWires.

Wer arbeitet im Projekt? Was sind die Kriterien für eine Anstellung?
Es arbeiten ungefähr gleich viele Frauen wie Männer im Projekt, einige davon mit körperlicher Behinderung. Im Durchschnitt sind diese zwischen 20 und 35 Jahre alt. Unser Ziel ist es, Arbeit für Menschen zu kreieren, welche aufgrund der Geschichte des Landes Schwierigkeiten haben einen Job zu finden. Es gibt keine strikten Kriterien für eine Anstellung. Aber wir benötigen natürlich genügend Aufträge, um mehr Leute anstellen zu können.

Was lernen die Künstlerinnen und Künstler im Projekt?
Die Mitarbeiter lernen zuerst, wie man mit Perlen und Draht Produkte herstellt. Später werden sie nach Möglichkeit auch in den Bereichen Kundenservice, Design und Management eingesetzt.

Wie viele Radios produzieren die Künstler pro Jahr und wie lange haben sie an einem Radio?
Abhängig vom Bestellvolumen produzieren wir zwischen 500 und 1000 Radios pro Jahr. Die 160 Radios, welche wir bis jetzt für die gebana hergestellt haben, machen also einen beachtlichen Anteil aus. Je nach Erfahrungsschatz des Künstler wird für die Produktion eines Radios zwischen 2 Stunden und einem Tag benötigt.

Welchen Stellenwert haben Radios als Massenmedium in Südafrika?
Radios sind der günstigste und einfachste Weg für die Menschen in Südafrika um sich zu informieren und Musik zu hören. Musik ist allgemein sehr wichtig für die Menschen hier - weshalb diese tragbaren Radios ursprünglich erfunden wurden. Eine Art erste Version des iPod - African Style

Freuen sich die Menschen auf die Fussball WM 2010?
Oh ja, sehr. Sie sie sind sehr aufgeregt. Die Menschen hier in Südafrika lieben Fussball und alle wollen die WM hautnah miterleben - natürlich auch über Radio.

Weitere Informationen zu Street Wires gibt es hier:
http://www.streetwires.co.za/

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