Kurz vorgestellt: Violeta, Griechenland

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Produktion Einblicke

Ohne die Arbeiterinnen und Arbeiter, die die reifen Früchte in Griechenland vom Baum pflücken, dafür sorgen, dass sie unbeschädigt in die Verarbeitungsanlage gelangen und sie dort sortieren, geht auf dem Peloponnes gar nichts.

Zwar arbeiten auch Griechen als Erntehelfer, der Grossteil sind jedoch Migrantinnen und Migranten. So wie Violeta. Die 44-jährige Rumänin hat uns ein paar Fragen beantwortet.

Violeta C.

gebana: Violeta, was sind Ihre Aufgaben? Wie sieht ein normaler Arbeitstag für Sie aus?
Violeta: Ich ernte und verpacke Obst und Gemüse. In der Wintersaison bin ich hauptsächlich mit der Ernte von Zitrusfrüchten beschäftigt – von morgen 7.30Uhr bis ca. 16Uhr. An Tagen, an denen keine Ernte stattfindet, arbeite ich in der Fabrik und bin für die Verarbeitung der Früchte von gebana verantwortlich – genauer gesagt für die Sortierung und das Verpacken in Kisten. Manchmal, wenn sehr viel zu tun ist – weil z. B. ein Lastwagen beladen werden und zu einem bestimmten Zeitpunkt aus Griechenland abreisen muss – kann es auch mal spät werden.

Haben Sie einen festen Arbeitsplatz oder wechselt dieser je nach Saison?
Ich arbeite während des ganzen Jahres für Michalis Dernikos. Michalis ist selbst ein Bio-Bauer und hat ausserdem eine Bio-Abpackanlage.

Arbeiten Sie im Team?
In meinem Team arbeiten vier Frauen und vier Männer. Beim Ernten machen alle alles, beim Verpacken packen die Frauen die Orangen in die Kisten, während die Männer die physisch anspruchsvolleren Arbeiten erledigen: Orangen von den Erntekisten auf die Verpackungsanlage legen und das Palettieren der Kisten.

Werden Sie im Stundenlohn oder pro Kilo geernteter Früchte bezahlt?
Ich beziehe einen Stundenlohn und verdiene 4 Euro netto pro Stunde.

Wie viel ist das für griechische Verhältnisse?
Bei einem Arbeitstag von 8h entspricht das einem Tagesverdienst von 32 Euro netto. Fabrikarbeit wird in Griechenland typischerweise pro Tag mit 22.5 Euro netto bezahlt, Feldarbeiter erhalten genauso viel.

Verdienen Sie mehr, weil Sie in der Abpackanlage mehr Verantwortung übernehmen?
Ich verdiene dasselbe wie andere Mitarbeitende, jedoch werden mir zusätzlich die Wohnung sowie die Stromrechnung bezahlt.

Violeta C., Verarbeitungsanlage

Wie lange machen Sie diese Arbeit schon?
Bereits seit 10 Jahren.

Warum sind Sie nach Griechenland gekommen?
Ich habe vorher auch schon in England, Irland und Spanien gearbeitet. Das Klima hier in Griechenland ist mir jedoch das liebste.

Ist Ihre Familie noch in Rumänien und unterstützen Sie sie finanziell?
Ja, und es schmerzt mich jedes Mal wenn ich auf die Bank gehe. (lacht)

Was sind die grössten Herausforderungen im Arbeitsalltag?
Ich mag es nicht, wenn die angelieferten Früchte nicht von optimaler Qualität sind. Nicht, weil dann mehr Arbeit anfällt, sondern weil damit die Chancen steigen, dass das Endprodukt nicht optimal ist.

Welche Arbeiten machen Sie am liebsten?
Am liebsten arbeite ich auf dem Feld, da ich gerne in der Natur bin. Diesen Teil meiner Arbeit finde ich entspannend.

Was machen Sie in Ihrer Freizeit?
Ich liebe es angeln zu gehen und Spaziergänge am Meer zu unternehmen. Ausserdem verbringe ich gerne Zeit mit meinen Hunden.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Einfach gesund zu bleiben!

Essen Sie die Produkte auch selbst, die Sie verarbeiten?
Es gibt nichts Schöneres, als in meinen kurzen Pausen eine frische Orange vom Baum zu essen!

Erntehelfer sind in der Landwirtschaft Europas das schwächste Glied der Kette, Ausbeutung ist leider oft an der Tagesordnung. Wir sind uns dessen bewusst und achten zusammen mit unserem Partner vor Ort darauf, dass alle Arbeiterinnen und Arbeiter sozialversichert sind und damit einen regulären, transparenten Lohn erhalten. Zudem arbeiten wir aktiv daran, deren Löhne zu erhöhen.

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