Der Weg der Macadamia

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Produktion

Knapp 5000 Bauernfamilien, rund 450 Mitarbeitende und eine Vision, die alle vereint: mehr Wertschöpfung in Kenia. Klingt nach gebana? Nicht ganz.

Macadamiabaum

Macadamiabaum in Kenia.

“Wir trocknen unsere Macadamianüsse während zehn Tagen", sagt Klaus-Werner Horlitz am Telefon. Bei den meisten anderen Produzenten würde er dafür wohl Kopfschütteln ernten. Denn üblicherweise trocknet man die Nüsse nach dem Waschen zügig in nur wenigen Tagen und geht dann zum Knacken über.

Horlitz weiss aber, wovon er spricht. Er ist Verkaufsleiter unseres Partners LIMBUA, ein deutsch-kenianisches Unternehmen, das sich in vielen Punkten von anderen Produzenten unterscheidet.

In den drei Verarbeitungsstandorten in Kenia waschen, trocknen, knacken und verpacken rund 450 Mitarbeitende die Nüsse. Es sind vor allem Frauen und sie stammen überwiegend aus den Bauernfamilien, die die Rohnüsse liefern.

Lohn gibt es auch nach Saisonende

Die Frauen erhalten für ihre Arbeit in den Manufakturen am Fuss des Mount Kenya ein Grundgehalt, das über dem Mindestlohn im Land liegt. Wenn sie viele ganze Nüsse abliefern, bekommen sie eine Prämie dazu. Denn zerbrochene Nüsse lassen sich im Grosshandel schwerer verkaufen – bei uns im Shop gibt es aber nur die zerbrochenen.

Die Frauen arbeiten jeweils von Januar bis etwa Juli in den Manufakturen. Danach ist Pause bis zur nächsten Ernte. Trotzdem sind sie das ganze Jahr über kranken- und rentenversichert und bekommen auch nach Saisonende noch einen Teil ihres Grundgehalts – finanziert durch den Gewinn des Unternehmens. Auf die Weise muss LIMBUA sie nicht entlassen und im Januar auch keine neuen Leute suchen.

Den Rest des Gewinns investiert das Unternehmen gemäss Horlitz in neue Projekte und ins Wachstum. Etwa in die eigene Baumschule, bei der Bauernfamilien günstig Setzlinge beziehen können, in Schulungen oder in neue Produktionsanlagen.

Macadamiaverarbeitung bei LIMBUA

In der Verarbeitung bei LIMBUA in Kenia arbeiten vorwiegend Frauen. Ein Grossteil stammt aus den Bauernfamilien, die die Rohnüsse liefern.

Bauernfamilien müssen beweisen, dass sie biologisch anbauen

Die Besonderheiten der Firma gehen aber noch weiter. LIMBUA hat zum Beispiel zwei Geschäftsführer. Einen in Deutschland und einen in Kenia. Der deutsche Geschäftsführer ist aber meistens auch in Kenia. Er heisst Matti Spiecker und hat das Unternehmen vor rund 14 Jahren gegründet.

Inspiriert durch eine Forschungsreise ging Spiecker 2006 nach Kenia. Gemeinsam mit ein paar Bauernfamilien probierte er damals aus biologisch produzierte Macadamianüsse zu exportieren.

Heute verarbeitet LIMBUA die Rohnüsse von knapp 5000 Bauernfamilien. Weitere Familien sind in der Warteschleife, wie Horlitz erklärt. “Während zwei Jahren müssen sie beweisen, dass sie tatsächlich biologisch anbauen”, sagt er. “Erst dann nehmen wir ihnen die Nüsse ab.”

Jede Bauernfamilie ist digital erfasst

LIMBUA hat mit jeder Familie einen Vertrag und weiss ganz genau, wie viele Bäume jede Familie hat und wie viele Nüsse sie pro Saison in etwa liefern kann.

Die Verträge und das Wissen über die Mengen sind wichtig, wie Horlitz erklärt. Denn es sei schon vorgekommen, dass ein Bauer seine Lieferung mit Nüssen seiner Schwester oder seines Cousins ergänze. Ob die zusätzlichen Nüsse auch biologisch angebaut wurden, lasse sich aber nicht wirklich nachvollziehen, sagt Horlitz.

Für eine leichtere Kontrolle erhalten die Familien deshalb wiederverwendbare Lieferkisten, die mit einem scanbaren Code versehen sind. Der Code ist Teil einer selbstentwickelten Software, in der Informationen wie etwa die zu erwartende Liefermenge festgehalten sind.

Ist mit der Lieferung alles in Ordnung, geht es in die Verarbeitung. Hier landen die Nüsse nach jedem Arbeitsschritt immer wieder in ihrer ursprünglichen Kiste. So kann LIMBUA bis zum Moment der Verpackung die Herkunft jeder einzelnen Nuss nachvollziehen.

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