Hochwertiger Wein aus dem Bag-in-Box

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Produktion Einblicke

Wein in der Bag-in-Box-Verpackung wird oft als minderwertig betrachtet – zu Unrecht! Wir bieten hochwertigen Wein von Schweizer Produzent:innen in der Kartonbox an, denn diese bietet einige Vorteile.

Weinbau ist ein Kulturgut, das mit ausgeklügeltem Handwerk und viel Tradition verbunden ist. Das fängt bei der Pflege der Reben an und endet beim Abfüllen des edlen Tropfens in die Glasflasche – für viele Winzer:innen kommt dafür nichts anderes in Frage.

"Hochwertigen Wein in einen Plastikschlauch zu füllen ist verpönt in der Branche", sagt uns Annatina Pelizzatti. Sie ist eine von zwei Schweizer Produzent:innen, deren Wein wir in der Bag-in-Box-Verpackung anbieten – einem mit Wein gefüllten Plastikbeutel in der Kartonbox. Die Winzerin ist bereits seit über 20 Jahren im Geschäft. Ihre Reben wachsen auf rund 4 Hektaren um das kleine Dorf Jenins in der Bündner Herrschaft. Mit seinem milden Klima und den kalkhaltigen Böden ist die Region ideal für den Anbau von hochklassigen Reben.

Trotz erster Bedenken hat sich Pelizzatti von uns überzeugen lassen, einen Versuch mit dem Wein aus der Box zu wagen. Neu bieten wir ihren Pinot Noir Classic AOC in der 3-Liter-Packung in unserem Shop an. "Wir arbeiten auf unserem Betrieb sehr extensiv. Unsere Weinbauflächen produzieren viel Sauerstoff. Und wir ernten die Trauben alle von Hand. Die Glasflasche gibt aber einen Dämpfer auf die Ökobilanz unseres Weines. Alle reden von klimaneutral, sind dann bei der Verpackung aber nicht konsequent. Ich hab mir gedacht: Jetzt muss ich mal was machen statt nur darüber zu reden. Die Zeit ist reif dafür!“

Neben dem Wein von Annatina Pelizzatti bieten wir zwei Kreationen vom Weingut Stoll an: Den Nero Cuvée AOC aus modernen Rebsorten und Blauburgunder sowie den Zäme AOC aus Souvignier Gris, Gf 48-12 sowie Muscaris-Trauben. Christoph Stoll und sein Team bauen die Trauben dafür auf den Kalkböden in Osterfingen im Kanton Schaffhausen an. Auch auf dem Weingut Stoll geschieht die Weinlese vollkommen in Handarbeit.

Deutlich nachhaltiger als Glas

Beim Bag-in-Box wird der Wein in einen Schlauch aus Plastik abgefüllt. Der Beutel wird anschliessend in eine Kartonbox verpackt. Über einen Zapfhahn füllt man den Wein in eine Karaffe oder direkt ins Weinglas. Der grosse Vorteil vom Bag-in-Box: der Wein lässt sich auch nach Anbruch über Monate aufbewahren, ohne dass sich sein Geschmack verändert.

Das überzeugendste Argument ist für uns jedoch, dass die Bag-in-Box-Verpackung viel nachhaltiger ist als der Einsatz von Glasflaschen. Eine vom Bundesamt für Umwelt in Auftrag gegebene Studie von Carbotech zeigt, dass die Bag-in-Box-Verpackung rund 80 Prozent weniger Umweltbelastung verursacht als eine Einweg-Glasflasche.

Dies liegt daran, dass die Herstellung von Glas sehr ressourcenintensiv ist. Einwegflaschen können nach Gebrauch zwar rezykliert werden, müssen dafür aber bei 1600 Grad Celsius eingeschmolzen werden. Gemäss einer Studie vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau und der ZHAW fällt die Flaschenproduktion für Einwegflaschen neben der Traubenproduktion am stärksten ins Gewicht bei der CO2-Bilanz einer Flasche Wein.

Ausserdem sind Glasflaschen schwer und sperrig. Für eine einzige Bag-in-Box-Verpackung à 3 Liter sind 4 Glasflaschen nötig. Wegen ihrer Form und dem hohen Gewicht von Flaschen lässt sich weniger Wein auf einmal transportieren, was zu höheren Emissionen beim Transport führt.

Winzer:innen sind skeptisch

Wie uns Annatina Pelizzatti erklärt, sind viele Winzer:innen jedoch nach wie vor sehr skeptisch, was den Einsatz von Bag-in-Box und anderen alternativen Verpackungen anbelangt: "In der Weinbranche braucht es sehr lange, bis sich etwas ändert. Das fängt bei vielen schon beim Drehverschluss statt Korken an der Weinflasche an. Bei uns in der Region gab es bereits zu reden, als wir in unserem Betrieb auf die Plastikmanschette am Flaschenhals unserer Weine verzichtet haben."

Noch immer wird Wein in der Box als minderwertig betrachtet. Dabei hat die Verpackung im Plastikschlauch keinerlei Auswirkungen auf den Geschmack des Weins. Vielmehr sorgt die Sauerstoffbarriere vor dem Beutel dafür, dass der Wein auch nach Anbruch der Packung geschmacklich unverändert bleibt. Die Innenschicht des Beutels ist zudem komplett frei von Weichmachern.

Auf die Frage, ob sie glaubt dass sich die Bag-in-Box-Verpackung in Zukunft in der Weinbranche etablieren wird, meint Pelizzatti: „Ich bin gespannt, ob sich Bag-in-Box durchsetzt. Es ist nur eine von vielen alternativen Verpackungen. Es gibt immer mehr Startups und Projekte, die nach alternativen Packungen suchen. Weil das Material säurebeständig und lichtundurchlässig sein muss, ist das sehr anspruchsvoll.“

Mit unserem Angebot machen wir einen ersten Schritt, um die nachhaltigere Alternative zur Glasflasche zu etablieren. Wagen Sie den Versuch mit uns?

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Quellen:

282.15 BAFU Getränkeverpackung Bericht v2.1 druckoptimiert (carbotech.ch)

Ökobilanz von Schweizer Wein aus ÖLN- und biologischer Produktion | ZHAW digitalcollection

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